Unsere Schafe verbringen die meiste Zeit auf grosszügigen Weiden mit Witterungsschutz. Nebst Gras, das die Tiere auf den Weiden finden, haben sie Zugang zu frischem Heu, Mineralstoffen und Wasser, das wir auf dem täglichen Kontrollgang überprüfen. Ab und zu bringen wir Körner, damit die Tiere zutraulich bleiben und beim Wechseln der Weiden problemlos in den Anhänger steigen.
Engadiner und Saaser Mutten verbringen den Sommer von Juni bis September auf der Alp. Die Skudden werden in der Naturpflege zum Beweiden von Grünflächen eingesetzt.
Je nach Wetter, ungefähr von November bis März werden die Tiere eingestallt, damit sie im geschützten Rahmen ihre Lämmer bekommen können.
Mitte März findet im Rahmen der Schafschur jeweils ein Fest für die Öffentlichkeit statt. Die Tiere werden Mitte März und Ende September, wenn die grossen Rassen von der Alp zurückkommen, geschoren.
Es ist uns ein Anliegen, die Schafe in einem natürlichen und gepflegten Umfeld zu halten, damit sie gesund bleiben und eine lange Lebensdauer haben.
Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst.
Die Engadinerschafe sind an ihren Rammsnasen und den typischen langen Hängeohren zu erkennen. Widder und Auen sind in den Farben fuchsbraun und schwarz vertreten. Das Vlies ist einheitlich, mit wenig gekrausten, langen Wollhaaren. Ihrer rotbraunen Wollkutte wegen werden die Tiere im Engadin auf romanisch "besch da pader" (Paterschafe) genannt. Ihre Genügsamkeit und die gute Eignung für die extensive Schafhaltung gaben den eleganten Schafen in den letzten Jahren Auftrieb.
Das Engadinerschaf ist ein mittelgrosses, robustes Schaf mit harmonisch gebautem Körper. Die alte Schafrasse ist bekannt für ihre erstaunliche Fruchtbarkeit: mit durchschnittlich 2.5 bis 3 Lämmern pro Jahr schlagen sie in Sachen Fruchbarkeit alle übrigen Schweizer Schafrassen. Gründe dafür sind ihre Asaisonalität, d.h. ihre ganzjährige Paarungsbereitschaft, die sehr kurzen Zwischenlammzeiten sowie häufige Mehrlingsgeburten. Die grosse Anzahl Lämmer gleicht die im Vergleich zu Mastrassen geringere Mastfähigkeit aus. Das zarte, magere Fleisch der Lämmer ist von hervorragender Qualität und findet immer mehr Anhänger. Der Gang ist lebhaft und geräumig, die Klauen sind hart und kaum anfällig. Die Tiere sind sehr trittsicher. Engadinerschafe wurden früher nur wenig auf Leistung als viel mehr auf Robustheit und Berggängigkeit selektioniert. Heute erfreuen sich ihre Halter an der ursprünglichen Widerstandskraft, der hohen Vitalität und der Zutraulichkeit der Tiere.
Die Widerristhöhen liegen bei Auen zwischen 65-75 cm, bei Widdern zwischen 75-83 cm.
Die Gewichte liegen bei Auen zwischen 60-85 kg, bei Widdern zwischen 80-100 kg.
Herkunft und Entwicklung
Im Kanton Graubünden wurden die Ostalpen seit dem Spätmittelalter von Schäfern genutzt. Diese brachten Schafe mit, die sich mit den einheimischen Rassen vermischten. Daraus entwickelte sich das robuste Engadinerschaf. Aufgrund überlieferter Beschreibungen darf angenommen werden, dass es sich bei den Tieren, die ProSpecieRara in den 80er Jahren im Unterengadin fand, um solche Nachfahren der Bergamasker- und Steinschafe handelt. Dank dem Einsatz von ProSpecieRara konnten die Restbestände gerettet und erhalten werden.
Heutige Verbreitung
Das Engadinerschaf wird heute in der ganzen Schweiz gezüchtet.
Die Bestandesentwicklung ist steigend.
Nutzung
Zuchtziele
Quelle: ProSpecieRara
Die Saaser Mutten sind ein lokaler, eigenständiger Schlag der Bergamaskerschafe. Es sind grosse, unbehornte Fleischschafe mit ausgeprägten Ramsnasen und auffällig grossen Hängeohren.
Der grössere Teil der Saaser Mutten ist weiss. Geschätzt ein Drittel der Tiere sind uni farbig oder gescheckt gezeichnet. Ihr Anteil steigt seit Beginn des Rettungsprojekts. Auffällige Rassemerkmale sind die langen Hängeohren und die deutlich ausgebildete Ramsnase. Die Tiere sind hornlos, liefern eine eher feine Wolle und werden hauptsächlich zur Fleischproduktion gehalten. Die Auen lammen asaisonal und bringen nicht selten Zwillinge zur Welt. Saaser Mutten zählen zu den grössten Schweizer Schafen und gelten als ruhig und sehr zutraulich. Man sagt ihnen nach, dass sie enge Beziehungen zu ihren Betreuungspersonen aufbauen.
Die Widerristhöhen liegen bei Auen bei 80 cm, bei Widdern bei 85 cm.
Die Gewichte liegen bei Auen bei 80 kg, bei Widdern bei 100 kg.
Herkunft und Entwicklung
Das Oberwallis gehörte zu den nördlichen Ausläufern des Verbreitungsgebiets der Bergamaskerschafe. Während die Bergamaskerschafe in weiten Teilen des Wallis von anderen Schafrassen verdrängt wurden, entwickelten sie sich im Gebiet im und um das Saas- und Simplontal zu einem eigenständigen Lokalschlag - den heutigen Saaser Mutten. Die Schäferei mit diesen Schafen hat im Saastal Tradition und der lokale Bergamaskertyp ist im Saastal das vorherrschende Schaf. Dass es sich um einen lokal angepassten Ökotyp handelt, bestätigen Aussagen heutiger Züchter, die berichten, dass nur weinig Zuchttiere von auswärts an der Saaser Schafzucht beteiligt waren. Zudem weisen die Saaser Mutten - verglichen mit den traditionell weissen Bergamaskerschafen im benachbarten Italien - einen Anteil von ca. einem Drittel an farbigen Tieren auf. Eine 2015 durchgeführte Genanalyse zeigte die Eigenständigkeit der Saaser Mutten auf.
Heutige Verbreitung
Zu Beginn des Rettungsprojekts wurden die Saaser Mutten bis auf wenige Ausnahmen vor allem im Walliser Saastal gehalten. Mit der Bekanntheit, die ProSpecieRara mit dem Projekt ab 2013 für die Schafe generierte, wurden auch Schafhalter nördlich der Alpen auf die Saaser Mutten aufmerksam so dass auch ausserhalb des Saastales mehr und mehr Züchter dazukommen und mithelfen, die Rasse abzusichern.
Bestandesentwicklung
bis 2013 stark rückgängig, seit Projektstart wieder ansteigend
Nutzung
Zuchtziele
Quelle: ProSpecieRara
Skudden sind kleine, kurzschwänzige Heidelandschafe. Auffällige Kennzeichen sind ihr grobes Vlies mit den langen Deckhaaren und die imposanten Schneckengehörne der Widder. Die Auen sind meist hornlos, können aber auch kleine Hörner oder Hornstummel tragen. Die zierlichen, robusten und eher scheuen Tiere eignen sich dank ihrer Anspruchslosigkeit gut zur Beweidung von Magerstandorten. Es gibt weisse, schwarze und braune Skudden.
Skudden sind sehr aufmerksame, lebhafte und temperamentvolle Tiere. Ihr Verhalten weist einige Ähnlichkeiten auf mit demjenigen der Wildschafe. Auffallend sind die Verspieltheit, der ausgeprägte Herdentrieb und das mütterliche Instinktverhalten. Bei regelmässigem Menschenkontakt werden die Tiere zutraulich. Nie nach Leistungen selektioniert, sind sie im Ertrag bescheiden, dafür robust und vital wie vor 1000 Jahren. Skudden sind auf extensives Futter "programmiert" und fressen auch Rinden und Laub. Das langsam wachsende Fleisch reift also unter natürlichen Bedingungen heran und ist eine Spezialität. Unanfällige Klauen und problemlose Geburten zeichnen die Rasse aus. Die rassetypische Mischwolle setzt sich aus sehr feinen Wollfasern, durchsetzt mit groben Kurzhaaren, und dem deckenden Langhaar zusammen. Sie ist wertvoll als Rohstoff für Feinwollstoffen (Tweed) und Filzprodukte.
Die Widerristhöhen liegen bei Auen zwischen 45-50 cm, bei Widdern zwischen 55-60 cm.
Die Gewichte liegen bei Auen zwischen 25-35 kg, bei Widdern zwischen 35-50 kg.
Herkunft und Entwicklung
Das Skuddenschaf gilt als Nachfahre der keltischen Schafe. Seine ursprüngliche Heimat waren Ostpreussen/Masuren, das Memelland, die kurische Nehrung und Litauen. Während hier 1936 noch 3600 reinrassige Tiere gezählt wurden, ist es heute in seinem Ursprungsgebiet ausgestorben. Dort musste es widrigen Wetterbedingungen mit tiefen Minusgraden und Überschwemmungen trotzen. Dem kargen Nahrungsangebot ihrer Heimatsteppen entsprechend, sind Skudden gute Raufutterverwerter und für die extensive Haltung besonders geeignet.
Heutige Verbreitung
Durch den Einsatz engagierter Züchter in Deutschland und in der Schweiz konnte das Skuddenschaf bis heute erhalten werden. Von den drei Farbschlägen, weiss, braun und schwarz, sind die beiden Letzteren seltener. Nebst den Schweizer Tieren, die über das ganze Land verteilt sind, gibt es heute noch Bestände in Deutschland und den Beneluxländern.
Bestandesentwicklung
stabil
Nutzung
Zuchtziele
Quelle: ProSpecieRara
Wir halten unsere Skudden in erster Linie für die Naturpflege.